Junge Mitglieder sind herzlich willkommen

Nach vielen Jahren, in denen die Mitgliederzahl stetig abnahm, gab es im 2006 endlich einen Richtungswechsel: Während der letzten zwölf Monate konnten wieder mehr Ein- als Austritte registriert werden. Nach einem Jahrzehnt abnehmender Mitgliederzahlen haben wir nun endlich neue Konzepte gefunden, und sind darum bemüht, noch bessere zu finden, um die Anzahl der Mitglieder zu erhöhen.

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) ist in diesem Gebiet sehr erfolgreich, denn ihr Zuwachs hat fast exponentiell stattgefunden. Um dem Erfolg unserer nördlichen Nachbarn auf die Schliche zu kommen, haben wir ihre Anwerbungsmethoden analysiert und sind dabei auf einige interessante Angebote für StudentInnen und junge PhysikerInnen gestossen, welche die kommende Generation anzulocken vermag. So lässt sich auch erklären, weshalb das heutige Durchschnittsalter in der DPG ziemlich tief liegt.

Wie sieht es denn mit der Anwerbung von neuen StudentInnen aus? Vergleichen wir die Zahlen der Schweizer Universitäten mit der der Deutschen, stellen wir fest, dass die Zahl der PhysikstudentInnen in Deutschland drastisch abgenommen hat, wogegen sie in der Schweiz relativ konstant geblieben ist.

Die Schweiz scheint in guter Gesellschaft zu sein: Ein europäischer Vergleich zeigt, dass, obwohl die Gesamtanzahl der StudentInnen rapide abgenommen hat, sie im Fach Physik etwa gleich geblieben ist.

In der Woche nach Ostern trafen sich vierzig PhysikerInnen aus zwanzig verschiedenen europäischen Ländern, sowie sieben RepräsentantInnen aus Übersee in Graz zum Forum „Physics and Society“ („Physik und Gesellschaft“). Es wurde intensiv über die Rolle der Physik und ihre Interaktion mit der Gesellschaft diskutiert und ein Beschluss- sowie ein Empfehlungsschreiben wurden verfasst. Eines der Themen, welches intensiv diskutiert wurde, war das Ziel des Physikunterrichts auf den verschiedenen Stufen von der Primarschule bis zur Universität. Man war sich einig, dass ein guter Unterricht einen grossen Einfluss auf die zukünftige Studienwahl hat.

Bleibt zu hoffen, dass die vielen verschiedenen Ideen des Meetings überall erfolgreich umgesetzt werden und wir uns auf eine neue Generation enthusiastischer PhysikerInnen freuen können! Es ist eine wichtige Aufgabe der SPG, junge Menschen für die Physik zu begeistern und sie für eine Mitgliedschaft zu gewinnen, denn die Gesellschaft muss und möchte für alle attraktiv bleiben, gleichgültig für was für eine Karriere sie sich entscheiden.

Der Vorstand ist glücklich, dass Bernhard Braunecker und Christoph Rossel sich damit einverstanden erklärt haben, die oben erwähnten Ideen zu konkretisieren und neue Konzepte zu präsentieren, um den Zuwachs unserer Gesellschaft weiter zu steigern und sich dabei auf die neue Generation zu fokussieren:

Junge Mitglieder sind herzlich willkommen!

Tibor Gyalog, Präsident der SPG, im Frühling 2006